Dienstag, 11. Februar 2014

Viele Pläne



Mit Felix unterhalten wir uns über die unterschiedlichen Arten zu planen. Ich selbst hatte mir vor der Reise überlegt, wie lange ich an welchem Ort bleiben würde, um alles zu realisieren, was ich mir vorgenommen habe. Aber mir war schon klar, dass Pläne hier nur Richtlinien sind. Am Ende kommt doch alles anders. Und das ist auch gar nicht schlimm.
Wenn die Haitianer planen geht es hauptsächlich darum, dass Dinge gemacht werden. Dafür weniger um die Herangehensweise und den in Europa dazu gehörigen Schreibkram. Evtl. passiert auch nicht alles genau um die Uhrzeit und an de Tag, weil sich so vieles noch ändern kann. Deswegen sagt man auch immer, wenn es um die Zukunft geht: „Si Dieu veut“, so Gott will. Man passt sich spontan an die Gegebenheiten an und macht mit kreativem Erfindergeist das Beste daraus. Eine Fähigkeit, die die Haitianer Naturkatastrophen, Diktaturen und Armut ertragen lassen. Der Antwort auf die Frage nach dem Befinden, wird meistens mit „M’ap kembe“ beantwortet: „Ich schlage mich durch“.
Meine eigenen Pläne musste ich auch den vorgefundenen Begebenheiten anpassen. Diese Einstellung eröffnet mir Möglichkeiten von denen ich bisher nicht zu träumen wagte.
So werde ich evtl. die Möglichkeit haben mit einem Priester in das Elendsviertel Cité Soleil zu gelangen. Danach wird ich das Leben von Kindern in den Bergen dokumentieren und sie zu Wort kommen lassen. An dem Film über Café Lompré, unsere Vorzeige-Projektregion, arbeite ich schon. Dann kommt noch ein Filmchen über den Aufbau der Schulen. Dann soll noch die Fortbildung für unsere Partner auf Band aufgenommen werden. Und spontan hat sich ergeben, dass ich eine Privat-Uni besuchen (und filmen) werde, mit der wir eine Partnerschaft etablieren könnten. Und dann gibts noch einen Imagefilm über Haiti. Aber die Tage beginnen hier schon um 5 und durch die fehlende Digitalisierung hat man auch sehr viel mehr Zeit für alles. Strom und Internet haben wir trotzdem sowie fließendes Wasser, was man selbst in der Hauptstadt nicht vorfindet. Erwärmt wird das Wasser durch eine schwarze Tonne und einen Schlauch, der sich über das Dach unseres Hauses schlängelt. Man muss nur den richtigen Moment abpassen, wenn die Sonne schon etwas Zeit hatte, das Wasser zu erwärmen. Ansonsten fällt die Dusche etwas kürzer aus. Heute Morgen waren es ca. 1:45 Minuten. Guter Trick um übermässigen Wasservebrauch entgegen zu wirken ;)



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