Mittwoch, 12. Februar 2014

Der Strom ist weg!



Dienstagabend hatten wir ein kleines Problem: das Licht ging aus, der Strom (und damit auch das Internet) waren weg. In Haiti kann man dabei eigentlich von einem Luxusproblem sprechen, denn Strom zu haben, ist mehr als ein Privileg. Noch nicht mal in der Hauptstadt gibt es durchgehend Strom. Und wir befinden uns hier mitten in den Bergen, wo die Leute zu acht in kleinen Holzhütten wohnen. Dass wir im Haus der Brüder Strom haben, liegt an dem genialen Wasser-/Stromprojekt, das OTM in den letzten 20 Jahren hier aufgebaut hat. Der Wasserfall wird durch Rohre zur Turbine geleitet, die so viel Strom produziert, dass das Wasser aus der Quelle hoch ins Dorf gepumpt werden kann und noch so viel Strom produziert, dass die Maschinen der Handwerksschule betrieben werden und Straßenlaternen das Dorf beleuchten. Nun ist es aber so, dass der Fluss, der das ganze Wasser liefert aus einem zweiten Dorf kommt: Viala. Auf der Hochebene haben die Bauern wunderschöne Gärten angelegt, die durch ein Kanalsystem bewässert werden. Sie haben Priorität und da das Wasser momentan knapp ist, hat ein Bauer das Wasser abgezweigt. Durch den verminderten Druck in der Leitung kommt nicht genug Strom bei uns an. Felix rief also Amenor aus Café Lompré an, der sich um das Wasserprojekt kümmert. Dieser telefonierte mit Ego aus Viala, der mit dem Bauern sprach und ihn bat, nur einen Teil des Wassers zu verwenden. Elmat aus Café Lompré, der für die Technik verantwortlich ist, lief zur Turbine hinunter, ein Marsch von mindestens 30 Minuten, um zu sehen, wie Spannung unten aussieht. Letztendlich war dann immer mal wieder Strom hier oben, aber wie es in den nächsten Wochen mit dem Strom in Café Lompré aussieht, ist fraglich. Die Gärten haben Vorrang.

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