Ich wollte ja
die Voodoo-Session sehen, obwohl ich doch etwas Respekt hatte. Um 7:30 war ich
bei der Familie. Kein Vater war da. Ich filmte die Mutter beim Kaffee kochen.
Eine Angelegenheit, die ca. 40 Minuten dauert, bis die Kohle brennt, das Wasser
kocht. Dann wird es mehrfach durch einen Stumpf mit Kaffee geschüttet. Viel
viel Zucker kommt dann dazu. Ich wollte den Leuten nichts wegtrinken, also
probierte ich nur ein wenig um meinen guten Willen zu zeigen. Der Vater war
mittlerweile auch wieder da. Er hatte die Rinder und Ziegen an einem anderen
Ort angebunden.
Das mit dem
Voodoo hatte ich nicht ganz richtig verstanden. Er mache das meistens bei den
Leuten zu Hause. Aber wenn er nochmal so etwas machen würde, würde er mich
rufen lassen.
Ich
marschierte also wieder zurück zu unserem kleinen Zentrum, das aus Grundschule,
neuem Gebäude, Kirche und Berufsschule besteht.
In der
Berufsschule machte ich Interviews und sprach dann mit dem Direktor der Grundschule.
Für meinen Kinderfilm hatte ich mir so ausgedacht, dass ich auch das Leben von
einem Jungen zu Gesicht bekäme. Vielleicht einem Bruder des Mädchens. Aber
irgendwie will ich die Familie nicht mehr so viel bemühen. Also fragte ich den
Direktor, ob er nicht in der 6. Klasse nachfragen könnte, ob ein Junge mir sein
Leben zeigen wollte. Mensch, hätte ich es nur immer so gemacht. Klar! So
geht’s!
Also Bernardo
wollte mir alles zeigen. Sein Onkel ist Contav und arbeitet schon seit Langem
im Wasserprojekt mit. Die Türen waren offen. Ich ging nachmittags einmal zum
Haus, das gar nicht weit weg von dem der Brüder ist, um alles abzusprechen.
Sehr freundlich wurde ich empfangen. Am nächsten morgen sollte ich um 6 Uhr da
sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.