Mittwoch, 26. Februar 2014

Kaffee



Ich wollte ja die Voodoo-Session sehen, obwohl ich doch etwas Respekt hatte. Um 7:30 war ich bei der Familie. Kein Vater war da. Ich filmte die Mutter beim Kaffee kochen. Eine Angelegenheit, die ca. 40 Minuten dauert, bis die Kohle brennt, das Wasser kocht. Dann wird es mehrfach durch einen Stumpf mit Kaffee geschüttet. Viel viel Zucker kommt dann dazu. Ich wollte den Leuten nichts wegtrinken, also probierte ich nur ein wenig um meinen guten Willen zu zeigen. Der Vater war mittlerweile auch wieder da. Er hatte die Rinder und Ziegen an einem anderen Ort angebunden.
Das mit dem Voodoo hatte ich nicht ganz richtig verstanden. Er mache das meistens bei den Leuten zu Hause. Aber wenn er nochmal so etwas machen würde, würde er mich rufen lassen.
Ich marschierte also wieder zurück zu unserem kleinen Zentrum, das aus Grundschule, neuem Gebäude, Kirche und Berufsschule besteht.
In der Berufsschule machte ich Interviews und sprach dann mit dem Direktor der Grundschule. Für meinen Kinderfilm hatte ich mir so ausgedacht, dass ich auch das Leben von einem Jungen zu Gesicht bekäme. Vielleicht einem Bruder des Mädchens. Aber irgendwie will ich die Familie nicht mehr so viel bemühen. Also fragte ich den Direktor, ob er nicht in der 6. Klasse nachfragen könnte, ob ein Junge mir sein Leben zeigen wollte. Mensch, hätte ich es nur immer so gemacht. Klar! So geht’s!
Also Bernardo wollte mir alles zeigen. Sein Onkel ist Contav und arbeitet schon seit Langem im Wasserprojekt mit. Die Türen waren offen. Ich ging nachmittags einmal zum Haus, das gar nicht weit weg von dem der Brüder ist, um alles abzusprechen. Sehr freundlich wurde ich empfangen. Am nächsten morgen sollte ich um 6 Uhr da sein.

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