Am Dienstag
spielten wir morgens Fussball mit den Schülern der Handwerksschule.
Normalerweise machen sie immer am Freitag Sport, aber da dann Examen
geschrieben werden, wurde der Sport auf Dienstag verlegt und ich war mit dabei.
Auf einem großen Feld spielten wir Fussball. Die Esel und die meisten Schüler
schauten zu, wie wir nur 7 gegen 7 spielten. Natürlich waren die Jungs viel
besser als ich, aber ich ließ mir den Spaß nicht nehmen und spielte natürlich
mit. Um 7:30 morgens waren es übrigens schon ca. 29 Grad. Die Sonne brannte.
Hitze hat hier weniger mit der Jahreszeit sondern mit der Anzahl der Wolken zu
tun. Ist es bewölkt, kann es auch mittags um 1 nur 20 Grad warm sein. Ich
musste lachen, als mich ein Bruder sagte, die Blumen am Wegesrand würden den
Frühling ankündigen. Momentan befänden wir uns im Winter. Winter bedeutet ihr
Trockenheit und Hunger. Wie bei uns, ist auch hier der Frühling eine Zeit des
Aufatmens. Der Regen kommt, die Pflanzen wachsen wieder und man hat endlich
wieder genug zu essen.
Mittags
beendete ich mein Projekt mit der Schatzkiste. Viele bunte Steine und
Liebesbriefe an mich durfte ich mitnehmen.
Der Novize
Blemur erzählte mir später von seiner zwölfköpfigen Familie. Er habe richtigen
Hunger gekannt. Die Bruderschaft sei ein Schritt aus der Misere heraus. Er habe
sogar schon einmal eine Freundin gehabt. Aber diese wollte die Schule nicht
weiter machen, sondern Kinder bekommen. Für Blemur wäre das ein Rückschritt g
ewesen.
Also entschied er sich für die Bruderschaft, in der er „allen Liebe schenken
kann“. Bei den Brüdern könne er gut leben. Er bekommt eine Ausbildung und darf
vielleicht sogar studieren.Am Dienstagfrüh merkte ich aber, dass ich das eine Woche später nicht mehr so realisieren können würde, und musste umdisponieren. Ich ging zu Bruder Samson, dem Direktor der Schule und fragte ihn, ob ich hier in Café Lompré ein Kind begleiten könnte. Meine kleine Bernadette, die ich schon seit 3 Jahren kenne und liebe, ist jedoch zu klein, meint der Direktor. Ich solle lieber ein Mädchen aus der 6. Klasse nehmen. Genau mit der Klasse habe ich ja auch schon zusammengearbeitet. Nach dem Unterricht wanderten der Direktor, die Lehrerin und ich über viele kleine Hügel zu dem Haus des Mädchens um die Eltern um Einverständnis zu bitten. Die Mutter war auf dem Markt, der Vater bei einem Hahnenkampf. So liefen wir noch ca. 40 Minuten bis wir den Hahnenkampf erreichten. Der Bruder/Direktor und die Lehrerin redeten auf den Vater ein, der ein wenig misstrauisch war. Dieser antwortete schliesslich: "Ich weiss Bruder, dass ihr mir nie etwas schlechtes wollen würdet. Ich bin einverstanden. Ich erwarte Magdalena morgen früh um 6 bei uns."
Puh.. gleich danach machten wir uns auf den ca. einstündigen Heimweg.
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