Ihr müsste
euch vorstellen, dass hier Berge weit und breit sind. Überall. Das hat nicht
nur zur Folge, dass man ständig wandern muss. Man hört auch viel mehr.
Morgens um 4
beendet der erste Hahn das Grillenwispern der Nacht und schreit in die Hügel.
Von überall antworten ihm andere Hähne und ein ganzes Orchester macht einen
wach. Dann liege ich da und lausche auf die Brüder, die ihre morgendliche
Meditation in der Kapelle unter mir beginnen und leise Lieder anstimmen. Jetzt
ist die Sonne fast schon aufgegangen und Hühner, Schafe, Ziegen und Kühe werden
hörbar. Natürlich nie in einer Herde sondern hier und da hat eine Familie eine
Ziege, Rinder sind selten. Die Bauern beginnen teilweise schon jetzt ihre
Arbeit auf den Feldern, weil es bald heiß wird. Um 6:30 bin ich spätestens
aufgestanden und gegen kurz vor 7 klingelt es einmal zum Frühstück. der
kreisrunde Tisch ist mit kopfgroßen Avokados, süßen Mangos und Bananen, Yam und
Nudeln. Spätestens um 7:30 beginnt das Tagwerk. Für mich bedeutet das heute zur
Schule zu gehen und ein bissen Unterricht zu geben. Heute machen wir das
Projekt mit der Schatzkiste. Ich habe eine hölzerne Kiste aus Luxembourg
mitgebracht. Die Idee: Bildung ist ein Schatz! Die Kinder sollen die Kiste mit
Farben dekorieren und all das hineintun, was für sie ihr Land repräsentiert. Es ist für ein Projekt von einer anderen NGO. Kisten aus der ganzen Welt werden ausgestellt und untereinander verschickt.
Die Lehrerin
verschwindet für 2 Stunden für eine Versammlung mit den Eltern. Weil ich irgendwann
nicht mehr weiß, was ich machen soll, unterrichte ich Englisch. Die Kinder sind
so was von aufmerksam und interessiert. Saugen meine Worte auf. Manche sprechen
sofort nach dem ersten Hören perfekt nach. Es ist genial! Irgendwann kommen die
Lehrer zurück und setzen sich auch auf die Schulbänke um noch Englisch zu
lernen. Lustig!
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