Samstag, 22. Februar 2014

Es ist was los in Café Lompré



Eigentlich hatte ich nur im Bett bleiben wollen. Aber dann hörte ich laute Rufe aus der Ferne. Was ist das? fragte ich einen Bruder. „Hahnenkampf“. Ok, das musste ich mir ansehen. Die Leute in CL haben nicht allzu viele Möglichkeiten sich zu zerstreuen. Es gibt keinen Fernseher, erst seit kurzem ein paar Strassenlaternen, was schon dazu geführt hat, dass man später ins Bett geht. Eine der wenigen Ereignisse am Wochenende ist der Hahnenkampf. Es ist ein Glücksspiel bei dem Hähne in den Ring geschickt werden um gegeneinander zu kämpfen. Die Männer stehen drum herum und feuern ihre Hähne an. Diese haben eine halbe Stunde Zeit miteinander zu kämpfen. So wie ich es verstanden habe, ist es schon das Ziel, dass sie einander umbringen. Wenn aber die halbe Stunde vergangen ist, werden sie wieder herausgenommen.
Das schöne war, dass niemanden meine Kamera gestört hat. Dank der Brüder bin ich mitten in der Gesellschaft und bin bekannt. Einer von den Jungs aus der Handwerksschule zog mich hoch auf die Barriere, von wo man in die Hahnenkampfarena blicken konnte. Ein schönes Gefühl ist das!
Ich traf meinen lieben Freund Bébé bei dem Event. Er ist gehörlos und arbeitet seit Jahren bei uns mit. Er ist so unglaublich lieb, grinst immer über beide Ohren und ist trotz seines Handicaps sehr schlau. Mit ihm zusammen ging ich zum Fußball. Dem zweiten Event an diesem Samstag. Auf einem großen Terrain etwas weiter weg wurde gespielt. Ich merkte sogleich, dass ich hier weniger bekannt war und meine Kamera nicht ganz so willkommen war. Meine kleinen Mädchen kamen auch. Sie hatten sich schick angezogen und ihre Haare neu geflochten. Das war ihr zweites Fußballspiel in ihrem Leben. Mensch, hier ist was los !
Bei den großen Familien sind übrigens viele irgendwie miteinander verwandt. Dwaronsise (diesen Namen haben sich die Eltern mit Sicherheit selbst ausgedacht) hat einen Cousin, der Willi Schneider heißt – und das ist der Vorname. Da musste ich wirklich lachen! Aber warum nicht? Auf diese Weise entstehen neue Namen und der Kreativität der Eltern sind keine Grenzen gesetzt.

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