Samstag, 12. April 2008

Die Arbeitsmoral der Paraguayer

es ist nicht so, dass die menschen nicht arbeiten wollen. das system ist jedoch einfach so diffus und uneffektiv, dass hier imemr 4 leute die arbeit machen, die bei uns einer verrichtet. ich habe schon mal ein paar worte über den riesigen supermarkt in meiner nähe verloren. und doch möchte ich noch einmal darauf zurückkommen. in diesem supermarkt arbeiten schätzungsweise 150 personen. davon arbeiten ca 10 an den kassen, ungefähr 10 an gemüsewaage, und essenstheke und vielleicht noch 20 hinter der kulisse. der rest der mitarbeiter/innen steht herum. ich verstehe nicht, was ihre aufgabe ist. manchmal beantworten sie einem der zwei ausländer (nämlich wolfi und mir) die frage nach dem standort des einen oder anderen produkts. ansonsten langweilen sie sich.

ich bin mir sicher dass diese ewige langeweile die menschen frustriert. weil sie ihre situation aber nicht ändern können, werden sie lethargisch. zu dem besteht auch die gefestigte meinung, dass man durch mehr arbeit sowieso nicht zu mehr reichtum kommen kann. eine umfrage aus dem jahr 2002 spiegelt die hoffnungslosigkeit wider: auf die frage, warum reiche reich seien, antworteten 18,1% der befragten, dass jene freunde von politikern seien, 26,6% meinen sie würden betrügen. lediglich 4,2% machen viele arbeitsstunden oder höhere bildung für den reichtum verantwortlich.

wozu soll man sich da noch kaputt machen? zudem löscht man seinen eigenen arbeitslatz aus, wenn man zu gut arbeitet.

mit meinen ausführungen wollte ich darlegen, dass das problem systemisch ist und erst ganz grundlegendes geändert werden muss, damit sich auch die menschen ändern. aber die anfänge sind schon zu erkennen und man findet hie und da doch immer wieder ganz und gar kompetente berufstätige.

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