Samstag, 12. April 2008

Asunción



asunción könnte durch sein klima und seine vegetation eine wundervolle stadt sein. da bilden die bäume über der straße ein blätterdach, da wachsen blumen aus den gärten hervor, da und dort und überall gibt es grün. nur leider kann man das nicht so richtig genießen, weil die stadt nicht für menschen sondern für autos gemacht ist, was sich natürlich schon in erster linie an den fehlenden fußgängerampeln zeigt. die stadt wird von riesigen jeep-ungetümen beherrscht, die mit einer geschwindigkeit dahin rasen und so viel gestank auspusten, dass einem als fußgänger an der roten ampel ganz übel wird. ein grund für dieser fahrzeugschwemme ist der illegale handel von aus brasilien geklauten autos in der post-stronistischen ära. mittlerweile ist das ein bisschen abgeschwächt und doch kostet ein auto in paraguay nur halb so viel wie es eigentlich wert ist. weiter hat ein auto auch ein ganz wichtiges prestige. es fahren hier keine kleinwagen zwischen mittelklassewagen herum. hier gibt es nur eines: geländewagen, die so breit sind, wie ein kleinwagen lang ist. drittens scheint eine autofahrt auch sicherer als ein spaziergang auf der straße. ob das wirklich so ist, ist fraglich. der führerschein wird in paraguay ohne eine führerscheinprüfung gerne einfach gekauft und aus zwei spuren werden aus ungeduld der fahrer regelmäßig vier.
natürlich ist das fahrzeugaufgebot nicht in der gesamten stadt gleich. es gibt auch viertel der neureichen, in denen nur gewohnt wird, und die straßenwächtern vor unholden bewachen. doch wieder fährt das auto in die garage, die tür wird zu gemacht und im garten springt man in den eigenen swimmingpool.
die unsicherheit des alltags lässt das leben von der strasse verschwinden. ganz untypisch für südamerika, wie ich finde. hier gibt es keine großen märkte mit dicken indianerfrauen, wie in bolivien. auch keine straßenmusik wie in chile. ich finde es ziemlich menschenleer und von autolärm erfüllt. nein, die stadt ist nicht für menschen gemacht. es gibt keine fußgängerzone, keinen park, in den man sich setzen kann, ohne überfallen zu werden. die stadt könnte schon sein, wirklich schön. aber dafür müssen sich erst einige grundlegende menschenrechte zum guten verändert haben.

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