Donnerstag, 15. März 2012

Eine Entwicklung ist zu spüren




Sobald man das Zentrum von Port au Prince verlässt, wird alles gleich viel besser. Man findet keine Zelte mehr und den Leuten geht es ein klein wenig besser. Irgendwie findet jeder eine Möglichkeit, wo er noch durch einen kleinen Handel etwas dazu verdienen kann. Neckel und ich logierten für ein paar Tage in Rivière Froide, einer grünen Oase über den staubigen Straßen. Die Brüder zeigten uns mit Stolz alle ihre Projekte und Aktivitäten. Zum einen die von unserer NGO finanzierten Projekte wie die Schulen, die Maniok-Bäckerei und die Brotbäckerei aber auch das persönliche Engagement. Ein noch ganz junger Bruder zeigte uns, wie er hunderte von Tieren groß zieht und das Kindern beibringt, deren Eltern sich das Schulgeld nicht leisten können. 

Wie im Kleinen, so geht es auch weiter. Wir verbrachten 2 Tage in Lavial. Einem Bergdorf, wo es teilweise zwar schon Strom und sogar fließendes Wasser gibt, aber noch kaum Autos oder Motorräder. Unsere Partner machen hier ganz tolle Arbeit. Sie haben sich zusammengeschlossen und versuchen, ihr Wissen auf dem Land zu halten. Statt in die Stadt abzuwandern, kehren sie nach dem Studium in ihr Dorf zurück und vermitteln ihr wissen. Z.B. neue Techniken der Agroökologie an die 900 Bauern der Gegend. Sie lernen, das Regenwasser durch Kanäle aufzufangen und die kahlen Berghänge wieder zu bewalden. Die Ergebnisse sind nicht nur sichtbar, sondern schmecken auch köstlich : Wir ernten frische Kokosnüsse, Mango und Ananas!
Alles wird auf dem Kopf getragen; (Foto: N.Scholtus)
Lavial hinter uns lassend fahren wir zu unserem allerersten Projekt, das OTM vor 20 Jahren begonnen hat: Palmiste à Vin. Auf dem Weg sehen wir viele neugebaute Häuser von den großen Organisationen. Allein das Rote Kreuz Schweiz hat hier 600 Häuser gebaut. Es scheint hier wirklich weiter zu gehen.
Auch wir brechen wieder auf. Ab morgen sind wir für eine Woche in den Bergen. Beau Séjour heißt der Ort, wo wir unser erstes Schulprojekt realisieren werden. Neckel, die Fotokünstlerin wird den Kindern die Magie der Photographie erklären und die Kinder werden Fotoapparate aus Pappkartons und Kokosnüssen basteln. Nach unserer Rückkehr in Luxemburg, werden wir dieses Projekt mit der Partnerklasse wiederholen, die schon monatelang von mir zum Thema Haiti sensibilisiert wurden. 
Bevor es aber in die Berge geht, feierten wir noch meinen Geburtstag! Obwohl ich erst einen Tag bei den Brüdern in Palmiste à Vin verbracht habe, haben sie eine kleine Feier für mich organisiert. Und ein Geschenk hab ich auch bekommen!
 

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