Sonntag, 8. April 2012

Spare, spare, Häusle baue

In Haiti kann man, wenn man nicht viel besitzt, aus ein paar Blechen und Holzbrettern eine kleine Hütte bauen.
Die nächste Steigerung ist eine Hütte aus Palmenleisten mit einem Blechdach, wie wir es in Beau Séjour erlebt haben. 
 
Diese Holzhäuser sind auf die bloße Erde gebaut und relativ geräumig. Durch das helle Palmenholz und die vielen Ritzen sind sie hell. 
Die Leute im Süden verwenden eher Stein oder Beton. 
Das Dach wird mit Palmenwedeln bedeckt, was sehr hübsch aussieht. 
 
Wer es sich leisten kann, baut ein Haus aus Beton. 
Oft wird dieser nicht verputzt und innen wie außen bleiben die Wände grau. Um die Hitze draußen zu lassen, bleiben die Fensterläden geschlossen. Dunkel, grau und stickig ist es dann.  
 
Die Reichen verputzen den Beton mit bunt angemaltem Putz.
Und auch Präsident Aristide verzichtet nicht auf die graue Baumasse, die in Haiti leicht herzustellen ist: sein Haus ist aus Stein im Beton. 
 
Ein Haus heißt hier oft: Bauen ohne Architekten: die Stufen der Treppe haben unterschiedliche Höhen, weil nicht richtig gemessen wurde. Auch die Türleisten werden der schiefen Betonwand angepasst.
Generell fehlen in Haiti Schränke oder Regale. Dadurch herrscht eine lebhafte Unordnung. Die ungenutzten Kleider werden zwischen zwei Matratzen gelagert, die anderen werden einfach über eine Stuhllehne gehängt und auf dem anderen Stuhl werden andere Dinge gestapelt.
Aber so wichtig ist das alles gar nicht, denn das Leben findet sowieso vor der Haustür statt und wenn man schlafen geht, ist es dunkel. So einfach ist das.

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