Montag, 31. März 2008

Der Besuch bei Escultor Hermann Guggiari





schon in der ersten woche hatten wolfi und ich dem künstler guggiari ungeplanter weise einen besuch abgestattet. das begab sich so: wenige hunert meter von unserem haus entfernt sahen wor am straßenrand das schild „El bosque de los artistas“ („Der Wald der Künstler“). die verschiedenen eingänge schienen in einen geheimnisvollen wald zu führen, mit gewundenen treppen und kugelförmigen gebilden. mehrmals war ich schon neugierig an dem garten vorbei gelaufen. als ich mit wolfgang, meinem deutschen mitbewohner dort entlang lief, nahmen wir uns das herz den garten zu betreten. da war eine riesigie erdkugel, treppchen führten zu einer terasse, da war ein haus on form einer noch größeren kugel, treppen wanden sich viele meter hoch um einen baumstamm und führten in den wipfeln zu einer baumhaus-plattform. wir wagten uns schritt für schritt und ein kunstwerk nach dem anderen entdeckend in den garten hinein, bis plötzlich zwei hunde um uns herumsprangen. sie wurden zurück gerufen und wir eingeladen doch näher zu treten. und so lernten wir den berühmten hermann guggiari kennen.

er ist einer der berühmtesten künstler paraguays, stellte in der expo in sevilla für paraguay das „ei des kolumbus“ aus. ein kunstwerk von ihm steht im vatikan. mittlerweile ist der mann 86 jahre alt und von alter gezeichnet. weil er sich bewusst ist, wie kurz sein leben noch ist, macht er alles, was ihm in den sinn kommt sofort. zum beispiel seine schwester anrufen, damit wir uns mit ihr auf deutsch unterhalten. oder uns sein flaschenhaus zeigen. das haus ist ganz aus agbesägten flaschenkörpern gebaut, deren öffnungen ins innere zeigen. dadurch gibt es in dem gewölbe eine ganz besondere akustik. denn jeder ton fängt sich in den flaschen und kehrt erst ein oder zwei sekunden später zurück zur mitte. so entsteht ein wiederhall, den der erste violinist des symphonieorchesters in berlin ausgenutzt hat und hier gespielt hat.

am samstag besuchten wir den alten mann wieder, den wir diesmal mit seiner frau antrafen. ganz interessant war das. wir erfuhren, dass guggiaris vater, pedro bruno guggiari war, der für die meisten beste liberale bürgermeister von asuncion. auch guggiaris frau, Deidamia Banks, stammt aus einer bekannten familie. guggiari hat in seinem leben gegen die diktatur gekämpft und für die demokratie.

es war sehr freundlich wie diese alten menschen von ihrem leben berichteten. auf unsere bitte zeigte uns der künstler noch weitere seiner kunstwerke, an denen er heute noch zu arbeiten scheint. als er gerade wolfgang etwas erklärte, sprach ich mit der alten frau. sie erzählte mir an, dass sie oft wegen ihrem mann geweint habe und dass sie ihn doch liebe. was ich schon von anfang in ihrem gesicht gelesen hatte, bestätigte sich durch ihre worte. sie war eine der künstlerfrauen, die ihre männer mit aller kraft unterstützen und selbst doch nie entlohnt werden für ihre unterstützung. denn bis heute steht nur der alte künstler im rampenlicht. ich hab in ihren augen gesehen, wie sehr sie in ihrem leben darunter gelitten hat. sie bat mich, ihr noch einmal einen besuch abzustatten, bevor ich paraguay verlasse. und ich habe ihr das versprechen gerne gegeben.

1 Kommentar:

  1. Super! Den will ich auch kennenlernen und durch seinen Garten wandern

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